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Projekt | Project: Hessisches Staatstheater – Theaterprovisorium in der Tiefgarage Ort | Location: Darmstadt, Germany Bauherr | Client: Hessisches Baumanagement, Regionalniederlassung Süd, Darmstadt Architekten | Architects: Prof. Arno Lederer + Jórunn Ragnarsdóttir + Marc Oei, Stuttgart Mitarbeiter | Staff Thilo Holzer, Björn Barkemeyer, Ulrike Hautau, Markus Schwarzbach, Tania Ost, Matthias Schneider, Michael Müller, Wolfram Sponer, Andrea Stahl, Katrin Merk Statik | Statics Professor Pfeifer und Partner, Ingenieurbüro für Tragwerksplanung, Darmstadt © Fotos | Photos: Roland Halbe URL: www.lederer-ragnarsdottir-oei.de Fertigstellung | Completion: 2005 Nutzfläche | Area: 39,78 m2

Zeichnungen

Feet over Wheels – Vom autogerechten Gebäude zum stadtfreundlichen Theater

Das ursprüngliche Theater wurde 1972 von Rudolf Prange als Teil einer modernistischen, autozentrierten Planung für die Innenstadt von Darmstadt entworfen. Es ist ein großes Gebäude, das zwar perfekt positioniert ist zur Führung des zukünftigen Verkehrs, jedoch hilflos wirkt in seiner Umgebung, da es keinen Bezug zu ihr hat: ein überdimensionierter Kasten mit mehrspurigen Zufahrtswegen, aber ohne einen einladenden Haupteingang auf Straßenebene für die Fußgänger.

Als Teil der Gebäudemodernisierung verwandelten die Architekten das Theater in ein Gebäude, das sowohl seine Präsenz als auch seinen Charakter als Teil des urbanen Raumes behauptet. Sie öffneten die Fassade für einen neuen Fußgängereingang zum Platz, so dass ein uneingeschränkter Zugang zum Foyer und auch zu den Tiefgaragenplätzen möglich ist. Ein großes Podium oberhalb des neuen Eingangs erzeugt als mögliche Bühne für im Freien stattfindende Aufführungen oder Open-Air-Events zusätzliche Dramatik.

Als vorübergehende Lösung für die Hauptveranstaltungen während der Umbauarbeiten schlugen die Architekten vor, die Tiefgarage als provisorisches Theater zu nutzen, welches später als zusätzliche Studiobühne verwendet werden kann. Die opulente Einfahrt, die mehrspurig unter das Gebäude führte, wurde entfernt und eine neue Struktur in den gewonnenen Raum eingesetzt. Sie beherbergt sämtliche organisatorische Funktionen, die benötigt werden, um ein Theater zu bespielen. Dort, wo einst Autos in die Tiefgarage hineinfuhren, gibt es jetzt ein Studiotheater, eine Kantine und Lagerräume sowie den Zugang zum neuen zweistöckigen Foyer des Hauptgebäudes. Dadurch wurde ein überholtes, funktionalistisches, autofreundliches Gebäude in ein flexibles, stadtfreundliches Theater verwandelt.

Feet over Wheels – From car-centric building to city friendly theatre

The original 1972 theatre was designed by Rudolf Prange as part of a modernist car-centric planning of Darmstadt's inner city. It is a large building that, although perfect for the routing of future traffic, stands helplessly among its surroundings without any spatial relationship: a completely oversized box with multi-lane drive-in access but no inviting entrance at street level for pedestrians.

As part of the building's modernisation, the architects transformed the theatre into a building that is both present and lends character as part of the urban space. They opened up the façade in a new pedestrian entrance onto the square above that permits uninhibited access to the foyer and parking areas. A huge podium above this new entrance brings added drama as a potential stage for summer outdoor performances and open-air events.

As a temporary housing solution for the main performance area during reconstruction, the architects suggested using the garage space as a provisory theatre which was then later to become an additional studio theatre. The opulent driveway that spreads out in multiple lanes under the building was dispensed with and a new structure inserted into the space, which comfortably accommodates all of the organisational functions needed to run a theatre. Where cars once entered the building is now a studio theatre, a canteen and all of the storage rooms as well as access to the new two storey high foyer in the main building above. Thus an outdated functionalist, car-friendly building is transformed into a more flexible, city-friendly theatre.

Leuchttisch

Formen der Verdichtung und Entgrenzung

Deutscher Pavillon